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Fakten & Daten  >  Deutschland 1918‑1939  >  Februar 1919

 

 

 

Geschrieben: Januar 2013

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1919 (Februar)

 

 

4. Februar

 

Zentralrat[1]:

In der Erwartung, daß die Nationalversammlung ihre volle Souveränität durchführt, legt der Zentralrat die ihm vom Reichskongreß der Arbeiter- und Soldatenräte übertragene Gewalt in die Hände der deutschen Nationalversammlung und wünscht ihren Arbeiten jeglichen Erfolg zum Glück und zum Heil des gesamten deutschen Volkes und aller im neuen Deutschen Reich vereinigten deutschen Stämme.

 

 

6. Februar

 

Friedrich Ebert:

Deutschland kann der Welt noch vieles leisten. Ein Deutscher hat den Arbeitern aller Länder den wissenschaftlichen Sozialismus geschenkt. Wir sind auf dem Wege, der Welt noch einmal sozialistisch voranzuschreiten, indem wir dem Sozialismus dienen, der allein Dauer haben kann, der den Wohlstand und die Kultur des Volkes hebt, dem Sozialismus der werdenden Wirklichkeit.

[...]

Wir richten deshalb an die Unternehmer den dringenden Appell, die Wiederbelebung der Produktion mit allen Kräften zu fördern. Auf der anderen Seite rufen wir die Arbeiterschaft auf, alle Kräfte anzuspannen zur Arbeit, die allein uns retten kann.

 

 

23 Februar

 

Konferenz von Bergwerksarbeitern, Halle[2]:

Da alle Wege beschritten sind, die Forderungen der Bergarbeiter durchzusetzen, die aber von der Regierung zurückgewiesen sind, gebrauchen wir die letzte furchtbare Waffe und erklären für morgen, Montag, den 24. Februar, den Generalstreik.

 

 

 

Aufruf, 27. Februar 1919[3]

 

Arbeiter, Arbeiterinnen!

Das immer frechere Auftreten der Gegenrevolution, der Mord an Eisner, die blutige Abwürgung des Ruhrstreiks, die Weigerung der Regierung zu sozialisieren fordert den entschiedensten Widerstand der Arbeiterschaft heraus.

Die Bergleute in Mitteldeutschland sind für den Streik für die Sozialisierung, gegen die Regierung eingetreten. Die chemische Industrie, die Überlandzentralen, die Eisenbahner haben sich angeschlossen.

Die Leipziger Arbeiterschaft unterstützt diesen Streik. Sie hat in den Betrieben abgestimmt. Das Resultat ist 34 012 für den Streik, 5320 gegen den Streik. Dazu kommen die Eisenbahner, die einstimmig den Generalstreik beschlossen haben. 40 000 Arbeiter für den Generalstreik, nur 5000 dagegen, das ist der Wille der Leipziger Arbeiterschaft. Arbeiter, der Streik ist beschlossen. Er muß durchgeführt werden, trotz aller Opfer. Er muß mit gewaltiger Wucht einsetzen. Solidarität muß geübt werden.

Heraus aus den Betrieben! Keiner darf sich ausschließen!

Heraus zum Generalstreik für den Sozialismus!

Die Streikleitung

A.‑u. S.‑ Rat Leipzig

 

 

Konferenz aller Staatsbetriebe Spandaus, 27. Februar 1919[4]

 

Die am 27. Februar 1919 tagende Konferenz aller Staatsbetriebe Spandaus wählt heute einen Aktionsausschuß (Streikausschuß) zur Durchführung folgender Forderungen der Arbeiterschaft:

1.   Schaffung von Einheitslöhnen.

2.   Konfiskation aller dynastischen Vermögen und Einkünfte für die Allgemeinheit.

3.   Annullierung der Staats- und anderen öffentlichen Schulden sowie sämtlicher Kriegsanleihen bis zu einer bestimmten Höhe, welche vom Zentralrat festzusetzen ist.

4.   Enteignung aller Banken, Bergwerke, Hütten sowie aller Großbetriebe in Industrie und Handel.

5.   Konfiskation aller Vermögen von einer bestimmten Höhe an. (Zentralrat bestimmt.)

6.   Beseitigung aller Parlamente und Gemeinderäte und Übernahme ihrer Funktion durch die A.- und S. -Räte.

7.   Einsetzung eines Revolutionstribunals, vor dem die Hauptschuldigen am Kriege, die beiden Hohenzollern, Ludendorff, Hindenburg und Tirpitz, sowie die Verräter an der Revolution, Ebert, Scheidemann und Noske, abzuurteilen sind.

8.   Wahl von Betriebsräten in allen Betrieben, die im Einvernehmen mit den A.-Räten die inneren Angelegenheiten der Betriebe zu ordnen, die Arbeitsverhältnisse zu regeln, die Produktion zu kontrollieren und schließlich die Betriebsleitung zu übernehmen haben.

9.   Freilassung der politischen Gefangenen.

Dieser Antrag ist der Vollversammlung der A. -Räte Groß-Berlins zur Kenntnis zu bringen, und die Großbetriebe Berlins sind durch denselben aufzufordern, sich diesen Forderungen anzuschließen und eventl. gemeinsam in den Generalstreik zu treten.

 

 

28. Februar

 

SPD über Lamp'l [5]

ist über die Grenzen Groß-Hamburgs besonders bekannt geworden durch seine Tätigkeit in der Revolutionszeit, wo er als ein führendes. Mitglied des Hamburgischen Arbeiter- und Soldatenrates sich um die Überwindung der spartakistischen Revolutionskämpfe große Verdienste erwarb.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fußnoten



[1]G. A. Ritter, S. Miller (Hg.): Die Deutsche Revolution 1918‑1919, S. 203-204 (Bibliographie ).

[2]R. Wiegand: Die Sozialdemokratie in der Novemberrevolution, p. 159. (Bibliographie ).

IML beim ZK der SED (Hg.): Dokumente und Materialien... - Reihe 2 - Band 3, S. 198 (Bibliographie ).

[3]Wiegand: Die Sozialdemokratie..., (Bibliographie ).

[4]Wiegand: Die Sozialdemokratie..., S. 160 (Bibliographie ).

IML beim ZK der SED (Hg.): Dokumente und Materialien... - Reihe 2 - Band 3, S. 202 (Bibliographie ).

[5]. http://library.fes.de/spdpdalt/19330104.pdf.