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Die am 27. Februar 1919 tagende
Konferenz aller Staatsbetriebe Spandaus wählt heute einen Aktionsausschuß
(Streikausschuß) zur Durchführung folgender Forderungen der Arbeiterschaft:
1. Schaffung von Einheitslöhnen.
2. Konfiskation aller dynastischen Vermögen und Einkünfte für die
Allgemeinheit.
3. Annullierung der Staats- und anderen öffentlichen Schulden
sowie sämtlicher Kriegsanleihen bis zu einer bestimmten Höhe, welche vom
Zentralrat festzusetzen ist.
4. Enteignung aller Banken, Bergwerke, Hütten sowie aller
Großbetriebe in Industrie und Handel.
5. Konfiskation aller Vermögen von einer bestimmten Höhe an.
(Zentralrat bestimmt.)
6. Beseitigung aller Parlamente und Gemeinderäte und Übernahme
ihrer Funktion durch die A.- und S. -Räte.
7. Einsetzung eines Revolutionstribunals, vor dem die
Hauptschuldigen am Kriege, die beiden Hohenzollern, Ludendorff, Hindenburg
und Tirpitz, sowie die Verräter an der Revolution, Ebert, Scheidemann und
Noske, abzuurteilen sind.
8. Wahl von Betriebsräten in allen Betrieben, die im Einvernehmen
mit den A.-Räten die inneren Angelegenheiten der Betriebe zu ordnen, die
Arbeitsverhältnisse zu regeln, die Produktion zu kontrollieren und
schließlich die Betriebsleitung zu übernehmen haben.
9. Freilassung der politischen Gefangenen.
Dieser Antrag ist der Vollversammlung der
A. -Räte Groß-Berlins zur Kenntnis zu bringen, und die Großbetriebe Berlins
sind durch denselben aufzufordern, sich diesen Forderungen anzuschließen
und eventl. gemeinsam in den Generalstreik zu treten.
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